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Finanzdienstleistungen im Metaverse: Willkommen in der „Matrix“?

  • Veröffentlicht am 14, November 2022
  • Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Finanzdienstleistungen im Metaverse

Vor ein paar Jahren kam mein damals 17-jähriger Sohn aufgeregt die Treppe heruntergerannt. Er sagte mir, er habe im Videospiel „Counter Strike - Global Offensive“ eine besondere Waffe ergattert, die „eine Menge“ wert sei. Meine erste Reaktion war Skepsis, gefolgt von Neugierde und dann Schock, als er mir erzählte, dass er die „Waffe“ für über 500 Dollar verkauft habe.

Er hatte echtes Geld mit einer Sache verdient, die physisch gar nicht existierte. Ich fühlte mich wie im Film „Matrix“. Mir wurde klar, dass sich Science-Fiction nun offensichtlich in eine greifbare Realität verwandeln würde. Eine neue Welt war im Begriff zu entstehen, in der die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt verschwimmen und die völlig neue Möglichkeiten für Handel und Unterhaltung bietet.

Jetzt ist diese schöne neue Welt da. Wir nennen sie Metaverse.

Natürlich haben wir alle bereits davon gehört. Aber nur wenige haben eine wirkliche Vorstellung davon, welche Auswirkungen das Metaverse auf die Finanzbranche haben könnte. Übertreibungen und mangelndes Verständnis führen dabei häufig zu vorschneller Ablehnung – und damit zu verpassten Chancen. Meinen Sohn hätte so eine Ablehnung seinerzeit 500 Dollar kosten können, bei Unternehmen könnte es künftig deutlich mehr Geld sein.

In unserem aktuellem Whitepaper beschreiben wir das Metaverse wie folgt: „Es umfasst sowohl physische Orte als auch digitale Räume. Durch gemeinsame Interaktionen und neue Erlebnisse ermöglicht es uns neue Wege der Zusammenarbeit zu gehen und Werte untereinander auszutauschen“. Außerdem vernetzt es unterschiedliche virtuelle Welten miteinander, mit Hilfe von Virtual und Augmented Reality, 3D-Räumen und Visualisierungs-Technologien, die alle mit superschnellen Netzwerken gekoppelt sind, um so neue Erlebnisse zu ermöglichen. Die ersten Investitionen wurden von Technologie-Giganten wie Microsoft und Meta getätigt sowie von großen Marken aus unterschiedlichen Branchen. Grundstücke in der Sandbox, einer Immobilie im Metaversum, werden beispielsweise für 13.000 Dollar verkauft. Grundstücke, die in der Nähe von „Berühmtheiten“ liegen sogar für 450.000 Dollar. Fußballvereine wie der FC Barcelona erforschen Non-Fungible Tokens (NFTs), um Einnahmen aus ihrer globalen Fangemeinde zu generieren. Einzelhändler verkaufen exklusive virtuelle Güter, die nur im Cyberspace erhältlich sind.

Die Suche nach menschlichen Verbindungen
Heutzutage werden überall auf der der Welt Bankfilialen geschlossen. Mit unseren permanent verfügbaren mobilen Endgeräten sind wir jederzeit online. Was fehlt ist die menschliche Interaktion. Der zunehmende „Sea of Sameness“ verhindert, dass Banken sich voneinander differenzieren. Die schwindende Möglichkeit mit echten Menschen in Kontakt zu treten, um komplexe Herausforderungen zu lösen, ist ein großes Problem.

Um solche menschlichen Interaktionen zu ermöglichen, setzen viele Unternehmen vermehrt auf Videotechnologien wie Microsoft Teams. Eine Entwicklung, die Unternehmen künftig in die Lage versetzten wird, die Kluft zwischen digitaler und physischer Welt zu überbrücken. So wird eine Zukunft geschaffen, die neue, aber vertraute Erlebnisse ermöglicht und dem menschlichen Wunsch nach „physischer“ Interaktion gerecht wird. Stellen Sie sich vor, Sie betreten eine Bankfiliale, ohne dorthin gehen oder sich anstellen zu müssen, um dort mit „echten“ Mitarbeitenden über finanzielle Angelegenheiten zu sprechen. Oder stellen Sie sich vor, Sie gehen einkaufen, sehen einen Artikel, der Ihnen gefällt, und können in Echtzeit Ihr Budget, Ihre Liquidität und Ihre Bezahlmöglichkeiten einsehen. Stellen Sie sich vor, Sie erwerben eine Hypothek zur Finanzierung einer virtuellen Immobilie. Oder Sie erhalten einen Kredit, um NFTs zu kaufen oder Designerwaren für Ihren Avatar im Metaverse. Stellen Sie sich vor, Sie hätten plötzlich Zugang zu einer virtuellen Vermögensberatung. Wie würden sich Bankgeschäfte im Metaversum anfühlen?

Rote oder blaue Pille?
Natürlich ist ein Szenario, in dem die Grenzen völlig verwischen, weiterhin Science-Fiction. Bevor es so weit ist, müssen noch viele Fragen beantwortet werden: Wie würden Risiko oder Betrugsmanagement im Fintech Metaverse aussehen? Wie bewegt man Geld dort hinein und wieder hinaus? Wie lassen sich Vermögenswerte bewerten? Wie können Compliance-Richtlinien eingehalten werden? Wie wird die Infrastruktur für Zahlungen generell funktionieren?

Eines ist jedenfalls sicher: Die Notwendigkeit, sichere finanzielle Transaktionen innerhalb des Metaverse und zwischen virtueller und analoger Wirklichkeit zu ermöglichen, wird weiter zunehmen. Ihr Unternehmen hat die Wahl: Entweder, Sie lehnen sich zurück und betrachten das Metaverse von außen (also die blaue Pille schlucken, wenn Sie so wollen). Oder Sie mischen sich ein.

Viele Finanzdienstleister machen bereits ersten Schritte im Metaverse. Wir arbeiten mit einigen von ihnen zusammen. Es ist eine spannende Zeit mit vielen Möglichkeiten. Wir würden uns freuen, Sie mit unserem technologischen Know-how und fundierter Beratung auf diesem Weg zu unterstützen.
Wenn Sie mehr zu dem Thema erfahren möchten, melden Sie sich für unser Webinar "Is Financial Services Ready for the Metaverse?" am 06. Dezember um 10 Uhr an und erfahren Sie wie Banken im Metaverse Wert schaffen können. 

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