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Multi-Tier-ERP: Das Beste aus SAP und Microsoft Dynamics 365 herausholen

  • Veröffentlicht am 16, März 2021
  • Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Multi-Tier-ERP

Es gibt viele Anlässe, warum Unternehmen ihre ERP-Strategie auf den Prüfstand stellen sollten. Derzeit ist es vor allem der obligatorische Umstieg auf S/4HANA, der viele SAP-Kunden beschäftigt. Aber auch im Zuge von Mergers & Acquisitions (M&A) und beim Aufbau von Joint Ventures sind ERP-Systeme neu zu bewerten, umzugestalten, zusammenzuführen. Wer sich ergebnisoffen mit diesem Thema befasst, stößt auch auf Lösungen, die ihn vielleicht überraschen.

Was wäre denn, wenn ein Unternehmen nicht immer und überall mit einem ERP-Monolithen arbeitet, sondern mit zwei Lösungen, die an der richtigen Stelle jeweils ihre dezidierten Stärken einbringen? Kein willkürlich zusammengewürfelter Software-Zoo, sondern eine echte Multi-ERP-Strategie! Und in der Tat fahren viele Unternehmen gut damit, ihr zentrales SAP-System im Zusammenspiel mit Microsoft Dynamics 365 zu betreiben: für mehr Flexibilität, Benutzerfreundlichkeit und Kollaboration bei schlankeren Prozessen und niedrigeren TCO (Total Cost of Ownership). Deshalb hat Avanade ein Beratungs- und Umsetzungsangebot entwickelt, mit dem wir unsere Kunden auf dem Weg zur Multi-Tier-ERP-Landschaft unterstützen.

SAP und Microsoft Dynamics 365: Auf die jeweiligen Stärken setzen

Eindeutige und stabile unternehmensweite Geschäftsprozesse – das sind die Stärken, mit denen SAP sich in den vergangenen Jahrzehnten einen Platz in vielen Unternehmen erobert hat. Damit verbunden sind allerdings auch gewisse Schattenseiten: SAP ist vergleichsweise träge, wenn es um schnelle individuelle Anpassungen geht. Unternehmenseinheiten, die dynamisch agieren und sich laufend an ihre Umgebung anpassen müssen, die Vernetzung und Kollaboration fördern und einzelne Prozesse möglichst schlank gestalten wollen, stoßen mit SAP an ihre Grenzen. Sie fahren besser mit Dynamics 365, das flexibler, schneller und damit besser geeignet ist für Unternehmen in volatilen und disruptiven Märkten – und mit dem sich bestimmte Anforderungen einfacher und kostengünstiger erfüllen lassen.

SAP als Mutterschiff für zentrale konzernweite Anwendungen. Dynamics 365 für Schnellboote und andere Spezialschiffe, die dank Einbettung in die enorm vielseitige Microsoft-Cloud-Plattform ganz genau das liefern, was einzelne Bereiche, Abteilungen oder User brauchen – das ist der Multi-Tier-ERP-Ansatz, den wir für unsere Kunden verfolgen. Zwei Systeme in einer homogenen ERP-Landschaft – bei voller End-2-End-Durchgängigkeit sowie eindeutigem strategischen und finanziellen Nutzen.

Die Top-3-Argumente für eine Multi-Tier-ERP-Strategie

Es gibt sicherlich mehr als drei Gründe, die für eine Kombination von SAP mit Dynamics 365 sprechen. Allerdings sind es diese drei Ziele, die wir in Unternehmen derzeit am häufigsten sehen und die wir mit unserem Lösungsangebot unterstützen können:

Funktionalität: Einzelne Geschäftseinheiten und/oder Niederlassungen brauchen Freiheitsgrade und einfache Bedienbarkeit, die das zentrale SAP nicht ermöglicht. Auch ein schneller Markteintritt in bestimmten Ländern, für den rasch ein System aufgebaut werden muss, kann ein Argument sein.

Geschäftsmodelle: Wenn ein Unternehmen neben seinem ursprünglichen Kerngeschäft neue Geschäftsmodelle entwickelt, erfüllt das Kern-ERP dessen Anforderungen möglicherweise nicht. Das betrifft z. B. Fertigungsunternehmen, die neue Servicesparten gründen: Sie brauchen von jetzt auf gleich andere CRM- und Service-Funktionalitäten, die im bisherigen System nicht vorgesehen sind.

Kosten: Nicht jede Unternehmenseinheit benötigt das volle (und kostspielige) SAP-Instrumentarium. Der strategische Einsatz von ERP-Ressourcen ist dabei nicht nur geeignet, Lizenzkosten zu senken. Auch der Implementierungsaufwand lässt sich reduzieren, wenn beispielsweise lokale Einheiten ihre eigene Dynamics-Installation bekommen – die zugleich besser zu ihren individuellen Bedürfnissen passt.

Bewährte Szenarien: Multi-Tier-ERP für jeden Zweck

Hub & Spoke: Heterogene ERP-Landschaften sind häufig der saure Apfel, den Unternehmen im Zuge von M&A in Kauf nehmen müssen. Anstatt nun das ERP der neu erworbenen brasilianischen Tochterfirma mit großem Aufwand in das konzernweite SAP zu bringen, kann ein deutsches Industrieunternehmen auch einfach ein lokales Dynamics-System an das Core ERP andocken. So entsteht aus einer heterogenen eine homogene, auf zwei Säulen ruhende ERP-Landschaft. Dieses Szenario ist zum Beispiel auch geeignet, um im Zuge der S/4HANA-bedingten Neuordnung des ERP ein unternehmensweites Second-Tier-ERP beispielsweise für regionale Niederlassungen einzuführen.

Geschäftsprozesse breit auslagern: Bestimmte unternehmensweite Geschäftsprozesse können in Dynamics 365 besser aufgehoben sein als in SAP, zum Beispiel spezielle Retail- oder Field-Service-Prozesse. Mit einer entsprechenden Analyse lässt sich im Vorfeld ermitteln, welche Bereiche dies sind und welche Effizienz- und Kostenpotenziale die Einbindung von Dynamics 365 verspricht.

Prozessindividualisierung: Manche Geschäftsprozesse betreffen nur einzelne Unternehmenseinheiten, mitunter sogar nur sehr wenige Anwender. Nur dafür bestimmte SAP-Prozesse aufzusetzen, ist nicht wirtschaftlich. Sie mit dem vorhandenen SAP-Standard hantieren zu lassen, für die Anwender frustrierend und wenig effizient. Hier leistet Dynamics 365 Abhilfe, etwa mit speziellen ERP-Modulen für die Beschaffung oder das Qualitätsmanagement.

Blick in die Praxis

Ein Schweizer Uhrenhersteller hat, unterstützt von Avanade, seine globalen Vertriebs-, Distributions- und Serviceprozesse mit Dynamics 365 vereinheitlicht. Das Basis-ERP kommt von SAP, die Landesgesellschaften arbeiten mit dem Microsoft-ERP, nachdem SAP in verschiedenen Niederlassungen durch Dynamics 365 ersetzt worden ist. Fazit nach etwa einem Jahr: 1.500 Anwender arbeiten mit Dynamics 365 – und die strategischen und finanziellen Ziele wurden voll erfüllt.

Jetzt Weichen für ERP-Zukunft stellen

Unternehmen, die dabei sind, ihren Umstieg auf SAP S/4HANA zu planen, sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, auch das Thema Multi-Tier-ERP in ihre Überlegungen einzubeziehen. Wenn ohnehin eine Greenfield-Migration oder eine selektive Datenmigration erforderlich sind, also Prozesse ganz oder in Teilen umgestaltet und neu abgebildet werden müssen, ist der Weg zur Integration von Dynamics 365 nicht weit. Gerade im vergleichsweise engen Korsett der S/4HANA Cloud Essential Edition kann es Unternehmen guttun, sich mit Dynamics 365 eine agile Komponente in die ERP-Landschaft zu holen, die sich mit wenig Aufwand individualisieren und anpassen lässt. Für die richtige Entscheidung ist es notwendig, sich viele verschiedene Positionen anzuhören. Wir stehen Ihnen gerne mit unserer Erfahrung im Multi-Tier-ERP-Umfeld zur Verfügung – um die Lösung zu finden, mit der Sie Ihre ERP-Weichen jetzt auf Zukunft stellen können. Sprechen Sie uns an.

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