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Ist die Multi-Cloud wirklich die bessere Cloud?

  • Veröffentlicht am 1, November 2022
  • Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Avanade Multi-Cloud

Kein Unternehmen kommt heute noch an der Multi-Cloud vorbei – so scheint es. Ein Stückchen hiervon, ein bisschen davon, einfach das Beste aus den Sortimenten der Public Cloud-Anbieter auswählen. Was für ein kaltes Buffet der richtige Ansatz sein mag, trifft auf eine Multi-Cloud-Landschaft allerdings nicht per se zu. Hier sollte man ganz genau prüfen, ob ein Wolkenmix auch tatsächlich die gewünschten Ziele erfüllt. Deshalb wollen wir in diesem Beitrag einmal die gängigen Argumente rund um die Multi-Cloud durchleuchten und genauer betrachten.

Das spricht für die Multi-Cloud

Der Trend geht heute klar hin zum direkten Multi-Cloud-Einstieg. Mittelständler und Konzerne starten direkt mit der Migration zu mindestens zwei verschiedenen Public Cloud-Anbietern gleichzeitig. Warum aber rücken Unternehmen zunehmend vom bisher sehr bewährten Cloud-Journey-Weg mit einer Single-Cloud-Einführung ab? Hauptargument: Sie wollen für innovative Flexibilität sorgen. Das bedeutet: Sie möchten einerseits die unterschiedlichen Services der Cloud-Anbieter nutzen und damit Innovationen optimal ermöglichen. Andererseits möchte die IT dem Business verschiedene Möglichkeiten und die Entscheidungshoheit bieten, welche Cloud in welchem Einsatzszenario genutzt werden soll. Denn, das haben mehrere Studien zum Beispiel von Gartner gezeigt, die Cloud Service Provider (CSPs) haben unterschiedliche Stärken – der eine ist besser im Bereich Datenanalyse, der andere punktet bei Infrastruktur und so weiter. Auch die finanzielle Flexibilität spielt eine Rolle, Stichwort: Abhängigkeit oder „Vendor Lock-in“. Zudem kommen viele Firmen zu dem Schluss, dass die Business Continuity durch zwei Cloud-Anbieter gestärkt werde und man bei einem Ausfall besser geschützt sei.

Wer eine Cloud kann, kann auch zwei?

Zur Wahrheit gehört aber auch: Ein Multi-Cloud-Setup hat einen viel höheren Komplexitätsgrad als eine Single-Cloud. Das beginnt auf der organisatorischen, prozessualen Ebene – Governance & Control – und spielt bis in die operative Ebene hinein. Wer sich für eine Multi-Cloud entscheidet, muss gewährleisten, dass er auch richtig aufgestellt ist. Existiert ein schlüssiger Demand-Management-Prozess? Gibt es sinnvolle Entscheidungswege, welche Applikation in welcher Cloud laufen wird? Sind alle zentralen Faktoren ausreichend berücksichtigt – Kosten, Service, Schnelligkeit, Readiness? Und wie sieht es im IT-Team mit Kompetenzen und Know-how rund um die Eigenheiten und spezifischen Stärken sowie Services der Cloud-Anbieter aus, und kann es den sehr hohen Change-Rhythmus überhaupt stemmen? Hintergrund: Allein bei Microsoft Azure gibt es pro Monat rund eintausend Changes, von denen zwar ein Großteil im Hintergrund stattfindet, nichtsdestotrotz muss die IT Änderungen stets im Blick haben, die wichtigen identifizieren, im Service-Portfolio integrieren und Prozesse immer wieder entsprechend angleichen. Zudem ist es an den Security-Spezialisten, alle genutzten Clouds und die betriebenen Applikationen kontinuierlich zu überwachen und dafür zu sorgen, dass die Sicherheitsmaßnahmen korrekt implementiert sind. Kurz: Die IT braucht dafür mehr Kapazitäten und mehr Budget. Bei der aktuellen Fachkräftesituation tun sich jedoch viele Unternehmen schwer, eine solche Inhouse-Mannschaft aufs Feld zu bringen – hier kommen dann oftmals externe Dienstleister wie Avanade ins Spiel.

Kostenvorteile durch Multi-Cloud?

Damit wackelt das zentrale Kostenargument, dass man bei mehreren Clouds von günstigeren Preisen profitieren und überhaupt besser verhandeln könne. Und auch das Thema Vendor Lock-in ist weder hinsichtlich der Kosten noch technisch wirklich haltbar. Denn eine Applikation – geschweige denn eine ganze Landschaft – lässt sich nicht so einfach vom einen Cloud Service Provider zum anderen schieben. Denn auch wenn sich die darunterliegenden Services ähneln, so unterscheiden sie sich in entscheidenden Details eben doch. Deshalb muss eine Migration von einem CSP zum anderen de facto auch wie ein neues Migrationsprojekt gemanagt werden.

Für Business Continuity reicht eine gute Cloud

Überzeugt eine Multi-Cloud-Strategie hinsichtlich der Business Continuity? Gegenfrage: Bietet ein Cloud-Anbieter wie Microsoft nicht genügend Möglichkeiten, um Ausfälle zu mitigieren? Beispielsweise durch automatisierte Disaster-Recovery-Konzepte und Toleranzausfallzeiten (RPO- und RTO-Requirements). Mit einem ordentlichen Konzept können sich Unternehmen in der Single-Cloud zu 99,9 Prozent vor Business Continuity Disruptions schützen. Mit dem Vorteil, dass die gesamte Komplexität für die IT und das Unternehmen gegenüber einem Multi-Cloud-Szenario deutlich geringer ist.

Multi kann trotzdem besser sein

Ist die Multi-Cloud damit vom Tisch? Natürlich nicht. Denn die Themen Innovation und Flexibilität für das Business sind nicht von der Hand zu weisen. Wichtig ist, dass Unternehmen im Rahmen des Entscheidungsprozesses die Herausforderungen bewusst annehmen und sich frühzeitig organisatorisch so aufstellen, dass eine Multi-Cloud-Strategie bestmöglich zum Erfolg führt – beispielsweise durch ein bereits etabliertes Cloud Center of Excellence (CCoE), das in den Demand-Management-Prozess eingebettet ist, und entsprechend der Anforderungen aus dem Business agiert. Denn wer richtiggehend innovativ ist und über passende Geschäftsmodelle verfügt, der stemmt auch ein höheres Budget und einen höheren Komplexitätsgrad.

Das richtige Vorgehen entscheidet

Eine Beobachtung aus der Praxis: Wer sich in der Strategiephase zuerst für eine Single-Cloud entscheidet, hat die besten Chancen auf eine sehr erfolgreiche Cloud-Zukunft. Eine Cloud einführen, Abläufe und Verfahren, insbesondere einen konsequenten Demand-Management-Prozess etablieren, Erkenntnisse gewinnen und umsetzen, den IT-Staff im Reifegrad mitnehmen und ein CCoE aufbauen – von diesem Ausgangspunkt lässt sich eine zweite Cloud sehr viel einfacher und vielversprechender einbinden. Meine Erfahrung: Wer direkt mit einer Multi-Cloud-Strategie startet, braucht länger, um zum Erfolg zu kommen. Als ein idealer Einstieg in die Cloud-Welt eignet sich Microsoft Azure. Viele Studien belegen, dass Azure über alle Services hinweg sehr gut performt – von Container Services und Machine Learning bis hin zu Data Analytics. Die Entscheidung für einen zweiten CSP sollte im Rahmen der Strategie und nach einem genauen Blick auf die eigene Applikationslandschaft und den konkreten Bedarf fallen – vielleicht wird ohnehin bereits eine weitere Cloud genutzt, etwa im Bereich Forschung & Entwicklung. Auch regionale Aspekte können eine Rolle spielen, und wenn international agierende Konzerne bestimmte IT-Instrumente global anbieten möchten, sollte das ein Schwerpunkt in der Evaluierungsphase sein. Übrigens: Microsoft bietet mit Azure Arc ein ausgewachsenes Management-Tool zur Steuerung von Multi-Cloud-Landschaften. Azure Arc hat bereits einen hohen Reifegrad, lässt sich einfach implementieren, deckt eine Vielzahl an Services ab und wird von Microsoft immer weiter ausgebaut.

Multi-Cloud ist eine gute Wahl

Multi-Cloud hat sich nicht umsonst zum Trend entwickelt. Ein solches Setup ist aber nicht immer besser als eine Single-Cloud – viele Aspekte lassen sich in einer einzigen Wolke genauso gut abdecken. Gibt es triftige Gründe, können Unternehmen jedoch von einem Multi-Cloud-Ansatz massiv profitieren. Sie sollten deshalb ganz genau hinschauen, welches die für sie ideale Landschaft ist. Mit Avanade an der Seite erarbeiten Unternehmen eine passende Cloud-Strategie, die ihre Ansprüche optimal erfüllt, finden den oder die richtigen Cloud-Service-Provider und können deren Potenziale voll ausschöpfen. Sie haben Interesse an der Multi-Cloud? Kommen Sie auf uns zu.

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