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Liquid Application Development: Besser als Agile?

  • Veröffentlicht am 4, Dezember 2017
liquid application development

Zuerst der Wasserfall, dann die agile Softwareentwicklung. Aber heute? Alles zu langsam – agil ist einfach nicht mehr agil genug. Lange (und teure) Entwicklungs-, Design- und Testzyklen kann sich niemand mehr leisten! Wir leben im Zeitalter der Apps! Der schnellen Updates! Der digitalen Innovationen! Was heute brandheiß ist, ist morgen schon wieder out. Dem müssen sich Unternehmen speziell in Deutschland anpassen und ihre Methoden zur Herstellung von Software überdenken. Softwareentwicklung darf nicht zu starren Restriktionen unterworfen sein, sie muss im Fluss sein.

Wir sind beim Liquid Application Development angekommen. Denn die Vergangenheit hat gezeigt, wer zwei Jahre lang eine Finalversion entwickelt, der merkt beim Erscheinen, dass sein Produkt eigentlich schon veraltet ist und auch gar nicht mehr die aktuellen Anforderungen bedient. Bei Liquid Application Development betragen Entwicklungszeiträume nur noch Stunden bis maximal Tage. Ziel ist es, sich dem Endprodukt sukzessive zu nähern, Features nach und nach zu ergänzen, dabei permanent etwas zum Vorzeigen und Benutzen zu haben. Entwickler müssen jeden Tag die nächsten Schritte festlegen, Schwerpunkte sinnvoll setzen und neu an sie herangetragene Anforderungen spontan bewerten und ggf. umsetzen. Kurz: Liquid Application Development bedeutet, das Backlog auf täglicher Basis zu überarbeiten und die Arbeitspakete so zu schnüren, dass sie innerhalb kürzester Zeit auch komplett abgearbeitet werden können.

Dafür braucht es eine sinnvolle Technologie-Basis. Und da kann es nur eine geben: die Cloud. Wer nicht zufällig Google oder Netflix heißt, wird Liquid Development nicht auf seiner hauseigenen IT-Infrastruktur umsetzen können. Warum? Sie ist schlicht zu langsam und überhaupt nicht darauf ausgelegt, jeden Tag Deployments zu realisieren.

Performance-Bringer Cloud
Sie sind nicht überzeugt von der Cloud? So geht es – speziell hierzulande – immer noch erstaunlich vielen. Aber: Amazon macht täglich mehrere Deployments; Microsoft hat 2016 über 500 Azure-Releases veröffentlicht. Mit traditionellen Strukturen wäre dieses Aufkommen nicht zu stemmen. Sogar Finanzdienstleister setzen heute auf die Cloud, im Einklang mit strengsten regulatorischen Vorgaben. Ein Beispiel: Das Start-up N26 hat keine Filiale, und alles lässt sich über das Smartphone steuern. Vom Eröffnen des Kontos über die Authentifizierung und Datenvorhaltung bis hin zu Transaktionen: Die Cloud funktioniert. Natürlich haben die bisherigen IT-Strukturen durchaus und auch weiterhin ihre Daseinsberechtigung. Es ist aber an der Zeit, geeignete Schnittstellen zu entwickeln, um sowohl auf die Cloud als auch die eigenen Systeme zugreifen zu können. Stichwort „API-Management-Layer“.  

Die Auswirkungen von Liquid Application Development gehen weit über die Technologie hinaus. Die Methode erfordert auch eine neue Struktur in Unternehmen. Denn die traditionellen Silos in der IT verursachen massive Ineffizienzen, die sich Unternehmen künftig nicht mehr leisten werden können. Geeignetes Personal vorzuhalten, um jeden Moment Anwendungen manuell deployen zu können, ist viel zu teuer. Das gleiche gilt für das Thema Monitoring.

Dafür braucht es eine DevOps-Kultur. Das ist das Zusammenwirken von Anwendungsentwicklung und -betrieb – eine IT frei von Silos. DevOps – das ist ein Team, das Hand in Hand arbeitet und in dem jeder im weitesten Sinne alles kann und verschiedene Rollen ausfüllt. Das verlangt natürlich ein neues, erweitertes Skillset. Sprich: Ein Designer muss auch etwas von der technischen Umsetzung verstehen; ein Entwickler hat nicht nur die aktuellen, sondern auch die künftigen Anforderungen im Blick, und derjenige, der heute eher mit Betriebsaufgaben befasst ist, kennt die Applikation aus der Entwicklerhistorie und weiß, worauf zu achten ist. Dank geeigneter Tools für die proaktive Überwachung und Predictive Maintenance läuft das Monitoring voll automatisch, und mögliche Probleme lassen sich – von jedem im DevOps-Team – beheben, noch bevor sie sich zum Issue entwickeln. Menschen, die rund um die Uhr auf Monitore starren und erkennen müssen, wenn sich ein Problem anbahnt? Nein danke! Künstliche Intelligenz kann das nicht nur besser, sondern auch billiger und effizienter.

DevOps in der Praxis
Was ist heute schon möglich? Ein Kunde von Avanade hat bereits ein DevOps-Team im Einsatz und hat eine Liquid Factory errichtet. Es arbeitet mit einer Microsoft Azure Cloud-basierten Entwicklungs- und Testinfrastruktur. Die Avanade Modern Engineering Platform ermöglichte die vollständige Automatisierung der Infrastruktur (Infrastructure as Code) nach nur drei Wochen. Drei Umgebungen und zwei Release-Prozesse laufen nach nur acht Wochen voll automatisiert. Neue Features sind alle vier bis acht Tage einsatzbereit, und innerhalb der ersten sechs Wochen konzipierte das Team 103 User Stories und setzte 39 bereits im gleichen Zeitraum um.

Das ist natürlich nur ein Beispiel, und nur sehr wenige Unternehmen werden es schaffen, in den nächsten Monaten komplett auf Liquid umzustellen. Bis 2020 wird sich jedoch einiges signifikant ändern. Wie Liquid Application Development im „echten Leben“ aussieht? Besuchen Sie uns in einem unserer europäischen Liquid Studios, zum Beispiel in Kronberg im Taunus!


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