Trotz dem Siegeszug der Cloud und der damit einhergehenden Standardisierung spielen in der Gegenwart On-Premise-Strukturen und eine hohe Individualisierung im Rahmen der Softwareentwicklung immer noch eine wichtige Rolle. Zudem wird Software oft noch nach der Wasserfallmethode produziert – linear, mächtig und statisch statt schlank und dynamisch. Mit einem Modern-Engineering-Ansatz schaffen Unternehmen den Spagat zwischen alter und neuer Welt und bringen Agilität in ihre Organisation. Basis dessen, was wir bei Avanade unter Modern Engineering verstehen, ist DevOps, also das Verschmelzen von Development und Operations.

Menschen, Prozesse und Tools

Vor diesem Hintergrund können Unternehmen von Lösungen profitieren, die auf maximale Standardisierung und maßgeschneiderte Individualisierung ausgerichtet sind. Dabei kommen bewährte Standardkomponenten, effiziente Tools, agile Prozesse und fundiertes Fachwissen zu Best Practices zum Einsatz. Schon während der Entwicklung dieser Lösungen wird der spätere Betrieb berücksichtigt, um eine reibungslose Funktionsweise zu gewährleisten, ohne auf manuelle Eingriffe von Entwicklern angewiesen zu sein.

Ziel ist es, Unternehmen bei der Automatisierung ihrer Softwareentwicklungsprozesse zu unterstützen, um eine effiziente und kontinuierliche Betriebsphase zu ermöglichen. Die drei entscheidenden Faktoren, um diese Transformation erfolgreich zu gestalten, sind Menschen, Prozesse und Werkzeuge. Im nächsten Abschnitt wird auf den vierten Faktor eingegangen.

Bei DevOps erfolgt keine isolierte Entwicklung im stillen Kämmerlein. Stattdessen vereinen sich verschiedene Kompetenzen in einem DevOps-Team: von Infrastruktur und Komponenten über Backup & Recovery, Server- und Cloud-Knowhow bis hin zur Front- und Backend-Entwicklung sowie Sicherheitsaspekten. Dies erfordert ein Umdenken und einen erweiterten Blick über die eigenen Fachgrenzen hinaus. In DevOps sind die Prozesse in der Regel agil, weshalb ein interdisziplinäres (Scrum-)Team von Vorteil ist. Dieses Team kennt sich nicht nur mit der Softwareentwicklung aus, sondern versteht auch den Betrieb der Lösung.

Um die Ziele zu erreichen, kommen geeignete Tools für das Application Lifecycle Management, die Testautomatisierung, Sicherheitsaspekte, das Sourcecode Control Management, die kontinuierliche Integration, das kontinuierliche Deployment, die Infrastrukturautomatisierung und das Monitoring zum Einsatz. Durch diese ganzheitliche Herangehensweise können Unternehmen die Chancen von DevOps optimal nutzen und ihre IT-Landschaft effizienter und innovativer gestalten.

Change braucht Management

Wie versprochen sind wir nun beim vierten Faktor angelangt: Change Management. Denn ganz entscheidend für ein erfolgreiche Softwareentwicklung ist der Wandel in der Organisation. Schon heute wollen große Unternehmen agil sein, Scrum und DevOps nutzen, ohne aber über die nötigen Strukturen und Denkweisen zu verfügen, und bleiben dann doch gedanklich im klassischen Wasserfallmodell und -plan verhaftet. Agilität solange, bis das Top-Management interveniert und klarstellt, dass die Zielvorstellung eigentlich eine andere war – und man langsam auf das fertige Produkt warte. Dies ist ein Konflikt, der in der Praxis häufig erlebt wird. Deshalb sollten Sie bei der Modernisierung oder Neuentwicklung von Anwendungen im Rahmen von Modern Engineering größten Wert auf Prozesse, Methoden und Maßnahmen, die den Wandel begleiten, setzen. Neben den Rollen, Strukturen und Aufgaben in der IT, muss sich speziell die Interaktion und Kommunikation mit dem Top-Management sowie die strategische Herangehensweise und Steuerung von IT-Projekten und Programmen ändern.

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Entwicklung von Software zu steuern: Entweder wird zu Beginn des Projekts das Ziel festgelegt, auf das sich alle einigen - der klassische Ansatz. Oder das Team bekommt den Freiraum, den es braucht, um selbst praxisnah am Produkt eine Lösung zu erarbeiten und sich schrittweise im Funktionsumfang anzunähern - agil. Denn ohne Automatisierung und regelmäßige Feedback- und Korrekturschleifen, sowie geeignete Tools aber auch ohne die richtige mentale Einstellung – sprich: ohne Modern Engineering – haben Unternehmen über kurz oder lang im Wettbewerb das Nachsehen.

Modern Engineering in der Praxis

Einer unserer Kunden wollte seine interne Produktentwicklung standardisieren und so weit wie möglich automatisieren – auf Basis von Templates, Best Practices, Prozessen, Tools & Co. Grundlage dafür war die Bereitstellung eines Self-Service-Portals, über das das Entwicklungsteam automatisiert nach Clustern standardisierte Landing Zones, Entwicklungsumgebungen und Pipelines bereitgestellt bekommt, oder auch Support von einem Center of Excellence (CoE) einholt. Die Teams geben im Portal an, welche Anwendung oder welchen Anwendungstyp sie entwickeln oder modernisieren möchten und welche Basisservices benötigt werden, und erhalten dann konkrete Leitplanken sowie die benötigten Tools, Pattern und Kennzahlen an die Hand. Dies sind neben vorkonfigurierten und vorgefüllten Repositories, Pipelines, Skripten, Schnittstellen/APIs, Backlogs, Regelwerken und -tools inklusive Richtwerten zur Codeanalyse und Qualitätssicherung auch Dashboards und Kommunikationsstrukturen, die sich direkt in Microsoft M365 Services wie Teams und SharePoint integrieren. So lässt sich nicht zuletzt das Einhalten von strategischen und operativen Unternehmensstandards sicherstellen und eine Gesamtsteuerung von IT-Projekten und der Unternehmensdigitalisierung etablieren. Avanade hat beim Aufbau des Center of Excellence, der Prozessentwicklung und -automatisierung, der Plattformimplementierung sowie beim Change-Management unterstützt – und die Softwareentwicklung beim Kunden auf eine ganz neue Ebene gehoben.

Sie wollen Ihre Softwareentwicklung auf Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsvorteile ausrichten? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Unsere Modern-Engineering-Experten freuen sich, Sie zu unterstützen!