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Gigantisches Potenzial in allen Branchen: Die Blockchain ist viel mehr als nur der Bitcoin

  • Veröffentlicht am 20, November 2017
Blockchain ist mehr als nur der Bitcoin

Die Blockchain ist vor allem durch die Kryptowährung Bitcoin bekannt – aber die Technologie kann so viel mehr: Dieser „Kette“ wird ein revolutionäres wirtschaftliches, aber auch gesellschaftliches Potenzial nachgesagt. Wie weit diese Technologie heute ist? Sogar die traditionellen „Late Adopters“, wie zum Beispiel Behörden, setzen inzwischen darauf! Das heißt im Umkehrschluss aber auch, wer sich bis heute nicht wirklich damit beschäftigt und überprüft hat, wie er die Technologie im Unternehmen zielbringend einsetzen kann, der sollte das schnell nachholen, am besten gestern. Meine Prognose: In spätestens zwei Jahren wird die Blockchain in vielen Branchen Alltag sein – und für den Verbraucher auch (selbst, wenn er es möglicherweise gar nicht merkt)!

Was steckt hinter der Technologie?

Die Blockchain ist nichts anderes als eine dezentrale Datenbank, die auf allen teilnehmenden Computern, zumindest stückchenweise, abgelegt ist, sodass sie nicht gefälscht werden kann – es lässt sich stets nachvollziehen, wer einen Block angehängt hat und wie die Kette aussieht. Es gibt kein „Zentralarchiv“. Will jemand die Datenbank manipulieren, müsste derjenige sämtliche teilnehmende Rechner im Netzwerk simultan hacken. Das ist aber mit der derzeitigen Rechenkapazität (noch) nicht möglich. Hinzu kommen Verschlüsselungstechnologien, die die Sicherheit noch weiter verbessern.

Transparenz

Die Blockchain zeichnet sich durch Nachvollziehbarkeit und Transparenz aus. Die Kette wird durch immer neue Blöcke bzw. Transaktionen stetig erweitert – und für die Teilnehmer ist jede Transaktion nachvollziehbar. Und da die Datenbank dezentral gehostet wird, sind auch keine Back-up-Strategien mehr notwendig, denn es gibt automatisch verschiedene Sicherungen der Kette auf den Rechnern der Teilnehmer.

Ganz vorne dabei – wie immer die Finanzindustrie

Als eine der ersten Branchen hat der Finanzsektor die Potenziale erkannt und versucht, für sich nutzbar zu machen. Natürlich wurden dabei auch eigene Kryptowährungen entwickelt, im Zentrum der Bemühungen stehen aktuell aber auch klassische Überweisungen. Denn speziell im Zuge der EU-Regularien sind die internen Kosten für die Banken bei Überweisungen in die Höhe geschnellt. Technologien wie die Blockchain können hier helfen, die Prozesse einerseits massiv zu verbessern und andererseits zu beschleunigen, bei höherer Sicherheit und niedrigeren Kosten.

Smart Contracting

Ein besonders interessantes über die Blockchain erschlossenes Themengebiet sind die automatisierten Vertragsvorgänge – neudeutsch: smart contracts. Ein Beispiel: Eine Autoversicherung kann dynamisch an die Nutzung des PKW angepasst werden. Wird das Auto nur in der Stadt genutzt, ist die Wahrscheinlichkeit eines Parkschadens höher und die Versicherung entsprechend teurer. Der gesamte Prozess läuft jedoch automatisch und Auto und Versicherungspolice klären quasi ohne weiteres Zutun des Besitzers und der Versicherung die Kosten und rechnen diese automatisch ab – transparent und nachvollziehbar.

Die Late Adopters bringen sich in Stellung

Wer hochsensitive Unterlagen und Dokumente – Daten, wie sie in Behörden anfallen – digitalisieren will, der muss sie auch sinnvoll absichern. Niemand – auch kein Staat – kann es sich leisten, solche Daten zu verlieren. Deshalb: Die derzeit (!) sicherste Möglichkeit ist die Blockchain-Technologie. Denn niemand besitzt das gesamte Bündel an Daten. Und wird nur ein Stückchen des Datensatzes auf einem Rechner ergaunert, lässt sich damit kaum etwas anfangen. Neben den Sicherheitsvorteilen profitieren Verwaltungen unter anderem auch davon, dass sie ihre Datenspeicher in Rente schicken können. Ausfallrechenzentren müssen auch nicht mehr betrieben werden. Hier schlummern riesige Kostenersparnisse.

Damit ist die Blockchain sogar in Behörden ein Thema geworden. Eigene Projektabteilungen wurden gegründet, um zu eruieren, wie und wo sich die Blockchain in diesem Umfeld sinnvoll einsetzen lässt. Die Möglichkeiten springen einem geradezu ins Auge: Beispielsweise ließe sich eine Online-Steuererklärung ideal mit der Blockchain aufsetzen, umsetzen und absichern. Auch ein zentrales Melderegister oder das Ausstellen von Ausweisdokumenten sind absolut plausible Szenarien. Erste Gedankenexperimente zu einem „digitalen Betriebsprüfer“ gibt es ebenfalls bereits – hier liegt großes Potenzial, wenn man den Zeitaufwand für eine solche Prüfung bedenkt.

Wie funktioniert das?

Nehmen wir das Beispiel Online-Steuererklärung. Jeder, der am System teilnehmen möchte, meldet sich dafür an und wird Teil des Netzwerks. Auf seinem Computer wird daraufhin ein Teil der Datenbank verschlüsselt gespeichert. Das sind nicht die eigenen Daten, sondern ganz willkürlich

ausgewählte Datensätze. Das Rechenzentrum hat natürlich einen Schlüssel, mit dem sich alles zusammensetzen lässt, um eine Auswertung fahren zu können. Der Schlüssel ist aber nicht hackbar, denn er wird bei jeder Abfrage neu erzeugt. Das System ist – Stand heute – absolut sicher. Der Bürger schickt seine Steuererklärung ab, erhält dann einen Code. Damit kann er nachverfolgen, wer die Steuererklärung gerade verarbeitet, wer darauf zugegriffen hat usw. Insgesamt wird der Verbraucher kaum merken, welche Technologie dahintersteckt – er macht seine Online-Steuererklärung wie davor auch. Der Unterschied liegt lediglich unter der Haube. Der Motor heißt dann eben Blockchain.

Das Potenzial der Blockchain ist gigantisch. Zu Beginn war sie ein Produkt für die Finanzbranche – Fintechs, Banken und Versicherungen. Aus dieser Nische ist die Technologie bereits herausgewachsen. Wenn selbst Behörden nicht abgeneigt sind, ist das ein starker Beweis für den Reifegrad der Technologie. Und wer schon einmal Bitcoins genutzt hat, der weiß, wie gut und einfach die Technik funktioniert. Für Unternehmen heißt das: Jetzt ist die Zeit, sich diese bahnbrechende Technologie zunutze zu machen! Sie bietet Chancen und Möglichkeiten noch und nöcher. Deshalb: Ausprobieren! Use Cases schaffen! Lernen! Denn wird die Blockchain sinnstiftend eingesetzt, dann winken klare Wettbewerbsvorteile.

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