Ausgangssituation
Zu Beginn der COVID-19-Pandemie infizierten sich Zehntausende Briten mit dem Virus, und jeden Tag mussten Hunderte Menschen in Krankenhäusern aufgenommen werden. Die am schlimmsten Betroffenen benötigten sogar eine künstliche Beatmung. Der National Health Service (NHS) verfügte allerdings lediglich über 5.900 entsprechender Geräte – und die Prognosemodelle sagten für die kommenden Monate einen beinahe fünf Mal so hohen Bedarf vorher. Die Regierung brauchte eine schnelle, nationale Lösung des Problems, denn die internationale Lieferkette konnte die globale Nachfrage nicht mehr erfüllen.
Tausende Unternehmen aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, der Automobil-, Maschinenbau- und Digitaltechnikbranche kamen zusammen und arbeiteten als Konsortium „VentilatorChallengeUK“ an dem gemeinsamen Ziel, in nur zwölf Wochen mehr als 10.000 Beatmungsgeräte zu produzieren.
„Unsere Kunden sagen häufig, wir schaffen das Unmögliche“, erklärt Thomas Nall, Global Manufacturing Lead bei Avanade. „Und obwohl diese Aufgabe unlösbar schien, wussten wir, was wir zu tun hatten.“
Lösung
Avanade stellte rasch ein Team aus Experten aus verschiedenen europäischen Ländern und Indien zusammen, um verschiedene digitale Lösungen für die Unterstützung der Lieferkette und der Beatmungsgeräte-Produktion beizusteuern. Es nutzte dafür Industrie 4.0-Technologien wie Business Applikationen, Analytics, künstliche Intelligenz (KI) und Mixed Reality.
- Aufbau einer unterbrechungsfreien Lieferkette: Mit der Dynamics 365-Lösung bestellen, verfolgen, empfangen und bezahlen die Mitglieder des Konsortiums alle benötigten Komponenten für die Beatmungsgeräte.
- Werker-Schulung mit Mixed Reality und erweiterter Realität (XR): Digitalisierte technische Zeichnungen sowie Montageanleitungen und die HoloLens 2 von Microsoft ermöglichten eine Schulung per XR für 3.500 Werker in verschiedenen Unternehmen.
- Zentrales Dashboard für optimale Transparenz: Das Steuerungs- und Überwachungs-Dashboard auf Basis von Microsoft Power BI ist die Quelle der Wahrheit und verfügt über ausgefeilte Analytics-Fähigkeiten für die Produktion.
Ergebnisse
Im Rahmen der Initiative wurden Daten von 15 Millionen Teilen von 88 globalen Lieferanten in der Dynamics 365-Lieferkettenlösung verarbeitet, und das Konsortium produzierte 13.437 Beatmungsgeräte. Eine solche Anzahl wird normalerweise in 20 Jahren hergestellt, das Konsortium brauchte dafür gerade einmal zwölf Wochen. Damit standen ausreichend Beatmungsgeräte zur Verfügung, und der NHS kann sich um andere Aspekte in der Bewältigung der COVID-19-Pandemie kümmern.
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Zwölf Wochen statt 20 Jahre: VentilatorChallengeUK rettet Leben mit Produktion von Beatmungsgeräten in Rekordzeit
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